Hangsanierung St. Florian am Inn

Der Inn will sein Bett zurück

Hangsanierung St. Florian am Inn

Fluss-km 17,8 bis 18,25

Bis etwa 400 m abwärts des Kraftwerks Schärding-Neuhaus ist die Böschung von Grüntal hinauf zum Ortsgebiet St. Florian am Inn im Zuge des Kraftwerksbaus mit massiven Steinschlichtungen gesichert worden. Abwärts davon folgt eine rund 500 m lange Strecke, auf der sich die steile Böschung fortsetzt, dies jedoch ohne entsprechende Sicherungen. Zudem waren in diesem Bereich mehrere stark hochwassergefährdete Wohnhäuser errichtet worden.

Das etwa als 80-jährliche Juni-Hochwasser 2013 führte an diesen steilen Böschungen und den Gebäuden zu massiven Schäden, die dem Vernehmen nach hauptsächlich durch Wellenschlag erzeugt wurden und offensichtlich wesentlich ausgeprägter waren als beim 30-jährlichen Hochwasser 2002.

Für die Hangsanierungen wurde eine Kombination aus Steinsicherungen und ingenieurbiologischen Maßnahmen errichtet. Die Sicherung mit Steinen erfolgte in Bereichen von Böschungsanbrüchen bis zur Kote des HW100. Die Steinschlichtungen wurden mit einer Neigung von 2:1 bis 1:1 ausgeführt. Die Einbindung des Ansatzsteines erfolgt rund 1 m in das bestehende Gelände. Die Sicherungen darüber hinaus erfolgen mit ingenieurbiologischen Maßnahmen bis zu einer Kote von 2 m über dem HW100. Die Böschungen unterhalb der Steinschlichtungen wurden ebenfalls ingenieurbiologisch gesichert. Als ingenieurbiologische Maßnahmen wurde Weidenbewuchs als Lebendverbau (Hangfaschinen, Spreitlagen, Buschlagen) eingesetzt. Die lebenden Pflanzen durchwurzeln den Boden, verankern ihn in den Untergrund und drainagieren ihn.

Die Böschungssanierungen bei Wohngebäuden erfolgten mit einer wasserseitigen Steinschlichtung 1:1 auf eine Höhe des Terrassenniveaus. In Bereichen, in denen nicht direkt an die Böschung angeschlossen werden konnte, wurde luftseitig ein überdeckter Steinwurf mit einer Neigung von 1:3 ausgeführt. Es konnte damit zwar kein 100-jährlicher Hochwasserschutzdamm errichtet werden, aber die Sanierung führt zu einer deutlichen Verbesserung der ursprünglichen Situation und auch zu einer Abschwächung des Wellenschlages. Die Höhe der Sicherung erfolgt ungefähr bis zu 1 m unter dem HW100-Wasserspiegel.